Ein Grauer namens Julius

Heute - 4 Tage nachdem er starb habe ich die Kraft sein kurzes Leben hier bei uns niederzuschreiben.

 

Julius wurde durch eine zufällige Bemerkung der "Ex" ein Familienmitglied in Petis Welli Garten. Eigentlich bin ich wegen einem anderen Vogel, der zur Abgabe inseriert wurde dorthin gefahren. 

 

Sinngemäß: " Mein Liebling ist das ... schon 17 Jahre alt und wird wohl nicht mehr lange machen... gucke schon täglich, ob er von der Stange gefallen ist."

 

Da blieb mir der Mund offen stehen und ich hakte nach.

 

Nach einigem hin und her ...ich hatte Angstschweiß, räumte ich meine Geldbörse leer und durfte den armen Kerl mitnehmen. Unser 1. Ziel - Tierarzt!

 

 

Erst mal kräftig futtern!

Er war völlig abgemagert und apathisch, konnte sich anfangs nicht mal richtig auf der Stange halten. Weil er immer wieder das Futter verweigerte und die Pötte ausschüttete - sagte man mir.

Seltsamerweise hörte er die 1. drei Tage bei uns nicht auf zu fressen, oder nur um eine Schlaf- und Kackerpause einzulegen. So erholte er sich augenscheinlich recht gut. Schon nach 1 Woche wog 393g. 

Auch war mir aufgefallen, dass ein Auge eine Linsentrübung auswies. All das und alle üblichen Untersuchen folgten, soweit es sein Zustand zuließ.


Ich habe die Vorbesitzer auch brav über die Ergebnisse unterrichtet.

Neben belanglosem Gequatsche von "ich hab ihn doch so lieb" usw. kam doch die Frage ob die TÄ sich evtl. geäußert habe wegen einem höheren Kaufpreis?! 

Ja Halloooooooo!


Julius und ich -wir wurden nach einigen sehr schmerzhaften Bissen seinerseits ein wundervolles Dreamteam. Unsere Wohnung bauten wir auf seine Bedürfnisse um. Ich legalisierte ihn und als kleiner Diplomat in Sachen Haustierhaltung hat er mir geholfen ein paar Menschen aufzuklären.

Auf Grund seiner prima Fortschritte vergaß ich total wie krank er noch vor kurzem aussah. Umso schlimmer traf es mich, als ihn am Abend des 6. Dezember plötzlich ein Zittern befiehl. Sofort versuchte ich einen Bereitschafts-TA zu erreichen.

Während ich bange umher telefonierte und vor Angst laut los heulen musste verschlechterte sich sein Zustand zusehends. 

Rettung nahte dann endlich, meine liebe TÄ wollte ihr WE unterbrechen und uns helfen. Leider schaffte es Julius nicht mehr so lange am Leben zu bleiben.


Wir durften nur ein knappes viertel Jahr miteinander verbringen, doch das war so intensiv und sein Verlust hinterläßt eine riesengroße schmerzhafte Wunde in meiner Seele.